Fördern. Perspektiven schaffen. Zukunft gestalten.

Herzlich Willkommen!

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie Einblicke in die Entstehung und Zielsetzung unseres Bildungsförderwerks. Erfahren Sie, wie wir junge Menschen auf ihrem Bildungsweg begleiten – und wie auch Sie mit Ihrem Engagement oder Ihrer Unterstützung einen wertvollen Beitrag dazu leisten können.

Die Entstehung des Vereins

Im Juni 2018 lernte ich während meines Bachelorstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität München Quentin, einen Medizinstudenten im 4. Semester, kennen. Wir kamen ins Gespräch und ich erfuhr, dass er im Alter von 16 Jahren seine Mutter verloren hatte. Ich war sehr berührt von seiner Geschichte und bewunderte die Tatsache, dass er es trotz dieses einschneidenden Erlebnisses geschafft hatte, nach vorne zu blicken, und nun Medizin studierte.

Als nur wenige Monate später mein eigener Vater verstarb, war ich plötzlich selbst damit konfrontiert, das Geschehene verarbeiten und wieder in den Alltag zurückfinden zu müssen. Mir wurde nicht nur zunehmend bewusst, was Quentin durchgemacht hatte, sondern auch, dass Trauerarbeit ein langer und sehr individueller Prozess sein kann und wie wichtig Unterstützung dabei ist.

Schon nach meiner ersten Begegnung mit Quentin hatte ich mich gefragt, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, Studierende zu unterstützen, denen Ähnliches widerfahren war wie ihm. Etwa ein Jahr nach dem Tod meines Vaters, Ende 2019, ließ mich dieser Gedanke nicht mehr los, bis er schließlich ein halbes Jahr später mit der Gründung dieses Vereins zur Realität wurde. Der Verein unterstützt seit jeher Halb- und Vollwaisen, die an Münchner Hochschulen studieren, durch Stipendien, die sowohl finanzielle als auch ideelle Angebote umfassen.

Quentin, der im Juni 2018 meine ursprüngliche Inspiration für die Förderung anderer Studierender war, ist mittlerweile nicht nur ein sehr guter Freund, sondern auch Mitgründer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender dieses Vereins.

An dieser Stelle würde ich mich gerne bei denjenigen bedanken, die auf unterschiedlichste Art und Weise zum Verein beitragen, allen voran aber unserem wundervollen Team sowie unseren Unterstützerinnen und Unterstützern. Danke!

Ihre Anna Sophia Ressler

Quentin Fichaux und Anna Sophia Ressler
© LMU München

„Unsere Förderung geht weit über finanzielle Unterstützung hinaus – wir schaffen Perspektiven, begleiten persönlich und stärken für die Zukunft.“

Stimmen unserer Geförderten

Fabian Wolf
(Humanmedizin, TU München)

„Das Stipendium hat für mich eine Bedeutung, die weit über finanzielle Unabhängigkeit hinausgeht. Für mich steht es für Freiheit, Selbstbestimmung und die Möglichkeit, mich auf vielen Ebenen weiterzuentwickeln.”

  • Bereits in früher Kindheit übte die Medizin eine große Faszination auf mich aus. Der Grundgedanke, die Abläufe im Körper zu verstehen und mit diesem Wissen Menschen unmittelbar helfen zu können, war für mich sehr spannend. Da mein Vater während seines Studiums im Rettungsdienst tätig war und mir viel davon erzählte, war mir schon als kleiner Junge klar - ich möchte später das gleiche machen. So absolvierte ich im Alter von 13 Jahren meine Ausbildung zum Sanitätshelfer und merkte schnell, dass ich meine Passion gefunden hatte. Je mehr Qualifikationen und Wissen ich im Verlauf der nächsten Jahre erlangte, desto größer wurde auch mein Interesse an der Medizin. Während der Ausbildung zum Rettungssanitäter erkrankte meine Mutter schwer an Krebs. Die Pflege meiner Mutter nahm von dort an einen hohen Stellenwert in meinem Alltag ein; mit ihrem Tod nur wenige Wochen vor den Abiturprüfungen musste ich schon früh die Grenzen der Medizin kennenlernen. Nach meiner Ausbildung zum Notfallsanitäter und langjähriger Tätigkeit im Rettungsdienst wurde mir umso mehr klar - ich möchte noch mehr wissen, noch mehr Maßnahmen beherrschen und somit noch besser helfen können. Mein Wunsch entstand also schon früh und wuchs seitdem stetig.

  • Ich habe sehr viel auf einmal gefühlt - vor allem eine unglaubliche Freude, aber auch Dankbarkeit und Stolz. Im Nachhinein war diese Nachricht für mich die schönste im gesamten bisherigen Studium.

  • ... Wertschätzung, Entlastung, Förderung und nicht zuletzt pure Motivation.

Christian Flieger
(Bioingenieurwesen, Hochschule München)

„Das Stipendium bedeutet für mich nicht nur eine große finanzielle Unterstützung, sondern auch eine fachliche Förderung sowie eine große Inspiration durch den Austausch mit meinen Mitstipendiaten innerhalb des Fördervereins.”

  • Die Entscheidung für einen einzigen Studiengang aus dieser großen Vielfalt an Studiengängen, die heute an Hochschulen und Universitäten angeboten werden, fiel mir nicht leicht. Ich wollte mich ungern für nur ein spezielles Fachgebiet entscheiden und dadurch all die anderen Bereiche für mich außen vor lassen. Deswegen fand ich den Studiengang Bioingenieurwesen an der Hochschule München sehr ansprechend, da er mir die Möglichkeit gibt, sowohl in die Naturwissenschaften als auch in die Ingenieurswelt einzutauchen.

    Zum einen zählte schon in der Schule Biologie immer zu meinen Lieblingsfächern, zum anderen beeindrucke mich der immense Fortschritt in der Biotechnologie und der Gentechnik, den wir spätestens bei der Entwicklung des Corona Impfstoffes hautnah miterleben durften. Jedoch auch in technischen Fächern wie in Mathe oder Physik hatte ich immer Spaß daran, an Aufgaben zu knobeln und dann schließlich ein richtiges Ergebnis zu berechnen.

    Die Vorstellung, die beiden Fachbereiche der Naturwissenschaft und der Technik in einem Studiengang kombinieren zu können, gefiel mir sehr gut. Nicht nur die Module in meinem Studiengang gestalten sich sehr interdisziplinär, auch die Möglichkeiten nach dem Bachelorabschluss sind äußerst vielfältig. So habe ich beispielsweise die Wahl, mich durch einen Masterstudiengang im Bereich der Biotechnologie zu spezialisieren oder mich nochmal etwas technischer auszurichten, wie etwa durch einen Master im Bereich der Mechatronik an der Hochschule München.

  • Ich werde mich auf jeden Fall noch durch einen Master spezialisieren. Welchen der beschriebenen Wege ich jedoch genau einschlagen werde, kann ich bisher noch nicht sicher sagen. Jedoch steht für mich fest, dass ich auch in meinem späteren Beruf gerne an der Schnittstelle zwischen Technik und Naturwissenschaften arbeiten will. Das Gebiet, das mich hier am meisten reizt, ist die Medizintechnik.

  • Ich habe mich erstmal riesig darüber gefreut und war im selben Moment sehr stolz, dankbar und erleichtert. Stolz, da sich der Fleiß der letzten Semester und die guten Noten ausgezahlt hatten. Dankbar, da ich die Motive des Bildungsförderwerks sehr wertschätze und dankbar bin, in solch herausfordernden Zeiten unterstützt zu werden. Erleichtert, da mich das Stipendium während des Studiums finanziell entlastet und ich mich dadurch voll auf mein Studium konzentrieren kann.

Namensgeber

Johann Ressler (✝ 2018)

Johann Ressler studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Englisch und Deutsch auf Gymnasiallehramt und fasste nach mehrjähriger Tätigkeit am Michaeli-Gymnasium München den Entschluss, sich fortan der Erwachsenenbildung zu widmen. Er gründete daraufhin ein Sprachinstitut und erweiterte es einige Jahre später um ein Übersetzungsunternehmen, welche beide nach wie vor bestehen.

Der Förderung der Bildung seiner Schülerinnen und Schüler – ob im Schul- oder Erwachsenenalter – maß er große Bedeutung bei. Seine Töchter Anna und Olivia führen sein Bestreben der Bildungsförderung mit diesem Verein nun fort.

Widmung

Anne Fichaux (✝ 2013)

Une femme exceptionnelle – eine außergewöhnliche Frau. Anne Fichaux verstand es, selbst aus ausweglosen Situationen das Beste zu machen und andere stets zu ermutigen, nach den Sternen zu greifen.

Dieser Verein ist Johann Ressler und Anne Fichaux gewidmet.